Neuromuskuläre kontrolle

Neuromuskuläre Kontrolle kann definiert werden als die unbewusste muskuläre Reaktion auf ein Signal, das mit der „dynamischen Stabilität“ eines oder mehrerer Gelenke zusammenhängt. Die neurologischen Nachrichten (manchmal auch als „Muskelgedächtnis“ bezeichnet) sind ein komplexes integriertes System, das verschiedene Aspekte von Muskelaktionen (statisch, dynamisch, reaktiv), Koordination, Stabilisierung, Körperhaltung und Gleichgewicht umfasst. Aufgrund seiner spezifischen Stützfunktion des Bewegungsapparats sind hierbei vor allem die unteren Extremitäten des Körpers betroffen.
Jede Verletzung, die die Mechanorezeptoren unterbricht, den normalen sensorischen Input verändert oder die Verarbeitung sensorischer Informationen stört, kann zu einer Veränderung der neuromuskulären Kontrolle führen (die in diesem Fall ebenfalls reduziert oder dysfunktional ist). Infolgedessen führen Veränderungen im neuromuskulären System häufig zu Anomalien in der dynamischen Gelenkstabilität und der Haltungskontrolle. Beeinträchtigungen der neuromuskulären Kontrolle können auch Bewegungsmuster verändern und das Risiko einer Verletzung des Bewegungsapparats erhöhen. Letztere kann durch Störung der Interaktionen innerhalb des neuromuskulären Systems wiederum eine Ursache für eine veränderte neuromuskuläre Kontrolle sein. Das Verständnis der Mechanismen der neuromuskulären Kontrolle und der Art und Weise, wie Veränderungen auftreten, ist daher für die Entwicklung wirksamer Rehabilitations- und Trainingsprogramme unerlässlich.
Neuromuskuläre Übungen haben Auswirkungen auf die funktionelle Leistungsfähigkeit, die Biomechanik und die Muskelaktivierungsmuster des umgebenden Gelenkmuskels. Im Falle einer traumatisch bedingten Gelenkblockade reicht die Wiederherstellung der normalen Funktion nicht aus, sondern es müssen auch die damit verbundenen neuromuskulären Kontrollmechanismen trainiert werden, die im Alltag und bei sportspezifischen Aktivitäten erforderlich sind.
Bei den Rehabilitationsmaßnahmen, die geschädigte neuromuskulären Kontrolle wiederherstellen sollen, können OptoJump und Gyko als Messinstrumente verwendet werden, um Veränderungen der statischen und dynamischen Körperhaltung im Laufe der Zeit zu analysieren. (Link zu balance)
Der Einsatz von WITTY SEM wie auch von BrainHQ kann zu erfolgreicheren Trainingsergebnissen führen. Die Möglichkeit, verschiedene Stimuli zu setzen, Ampeln frei im Raum zu positionieren und die spezifischen kognitive Belastungen zu dosieren, erlaubt in der Tat die Durchführung von Tests, die sowohl die Propriozeptivität als auch die kognitiven Fähigkeiten gleichzeitig trainieren.